Stromanbieter
Wann darf ein Stromanbieter kündigen? Alle Informationen im Überblick.
Aus welchen Gründen darf ein Stromanbieter den Vertrag kündigen? Welche Rechte haben Sie und was müssen Sie jetzt tun? Hier finden Sie die Antworten.
Das Wichtigste in Kürze:
- Sowohl Stromanbieter als auch Kunden müssen sich an die vertragliche Kündigungsfrist halten.
- Ausnahme: Der Kunde bezahlt zum Beispiel seinen Strom über längere Zeit nicht
- Bei Kündigung sollte man sich frühzeitig einen neuen Stromanbieter suchen.
Inhalt dieser Seite:
Gründe für die Kündigung eines Stromvertrags vom Anbieter.
Darf der Stromanbieter den Vertrag kündigen? Ja, denn ein Stromvertrag ist ein partnerschaftliches Vertragsverhältnis wie z. B. ein Arbeitsvertrag auch. Entsprechend können beide Parteien den Vertrag im Rahmen der vereinbarten Bedingungen und Fristen kündigen – also auch der Energielieferant. Grundsätzlich gibt es auch für Stromanbieter die Möglichkeit zur ordentlichen sowie zur außerordentlichen Kündigung.
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Zum TarifWann darf ein Stromanbieter ordentlich kündigen?
Als Kunde können Sie Ihren Stromvertrag zum Ende der vereinbarten Vertragslaufzeit kündigen. Das gilt für den Stromanbieter genauso. Welche Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen gelten, steht in Ihren Vertragsunterlagen bzw. den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Im Kündigungsschreiben Ihres Stromanbieters sollte stehen, ob es sich um eine ordentliche Kündigung handelt und zu welchem Zeitpunkt Ihr Vertrag gekündigt wird.
Wann darf ein Stromanbieter außerordentlich kündigen?
Möglicherweise darf Ihr Stromanbieter den Vertrag kündigen, weil ein wichtiger Grund vorliegt. Dann handelt es sich um eine sog. außerordentliche Kündigung. Der wichtige Kündigungsgrund muss so schwerwiegend sein, dass es Ihrem Stromversorger nicht zumutbar ist, Sie bis zum Ende der Vertragslaufzeit weiter mit Strom zu beliefern.
Wichtig: Der Grund muss bei Ihnen als Kunde liegen. Stark steigende Preise an der Strombörse sind also kein solcher Grund. Auch wegen Insolvenz darf Ihr Anbieter Ihnen nicht kündigen. Wenn Sie Ihre Rechnungen wieder und wieder nicht bezahlen (also deutlich öfter als nur ein Mal) hingegen schon.
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Mein Stromanbieter ist insolvent. Droht die Kündigung?
Wird ein Stromanbieter zahlungsunfähig, sind viele Kunden zu Recht beunruhigt. Zunächst: Die fortlaufende Versorgung mit Strom (und auch Gas) ist auch in diesem Fall sichergestellt, denn der Grundversorger springt im Notfall ein. Allerdings dürfen Sie nicht mehr an den insolventen Versorger zahlen und haben möglicherweise ein Sonderkündigungsrecht. Was Sie sonst noch alles beachten müssen und was mit einem möglichen Guthaben auf der Endabrechnung wird, lesen Sie in unserem Beitrag zur Stromanbieter-Insolvenz.
Was passiert, wenn der Stromanbieter den Vertrag kündigt?
Nicht nur die Frage „Wann darf ein Stromanbieter kündigen?“ ist für Kunden relevant. Mindestens genauso wichtig: Wie geht es weiter? Woher bekommt man als Verbraucher Strom? Das Gute: Die durchgängige Versorgung mit Strom ist in Deutschland gesetzlich garantiert.
Wurde Ihnen vom Stromanbieter gekündigt und stellt er die Belieferung ein, springt der Grundversorger mit der Ersatzversorgung ein. Diese geht nach maximal drei Monaten in die Grundversorgung mit Strom über, wenn Sie bis dahin keinen neuen Anbieter gefunden haben. Ersatz- und Grundversorgung sind aber oft teurer als herkömmliche Stromtarife. Ein möglichst schneller Anbieterwechsel lohnt sich also in der Regel.
Was ist zu tun, wenn der Stromvertrag vom Versorger gekündigt wird?
Der Stromanbieter hat mir gekündigt – was nun? Damit Sie in einem solchen Fall schnell und richtig handeln, haben wir hier die wichtigsten To-dos für Sie zusammengefasst:
- Laut Verbraucherzentrale NRW (verbraucherzentrale.de, Stand: 12/2021) sollten Sie Ihren Zählerstand notieren und Ihre Einzugsermächtigung bzw. Ihren Dauerauftrag widerrufen.
- Prüfen Sie Ihren Stromvertrag: Welche Regelungen wurden für eine Kündigung vereinbart? Hat Ihr Versorger Kündigungsfrist und Vertragslaufzeit eingehalten?
- Darf der Stromanbieter den Vertrag kündigen? Sind Sie anderer Meinung, können Sie beim Stromlieferanten Beschwerde gegen die Kündigung einlegen.
- Falls die Beschwerde keinen Erfolg hat, können Sie sich an die Schlichtungsstelle Energie e. V. in Berlin wenden.
Lassen Sie sich von der Verbraucherzentrale oder einem Rechtsanwalt beraten und prüfen Sie zivilrechtliche Schritte.
Können Verbraucher gegen die Kündigung des Stromvertrags vorgehen?
Bei der rechtlichen Beurteilung kommt es erst in zweiter Linie auf das „Wann darf ein Stromanbieter kündigen?“ an. Viel wichtiger ist das „Ob“. Ist die Kündigung zulässig, weil die Fristen und Bedingungen des Stromvertrags eingehalten wurden (oder Sie als Kunde Ihren Strom über längere Zeit nicht bezahlt haben), gibt es nur eins, was Sie tun können: sich einen neuen, günstigen Stromanbieter suchen. Könnte die Kündigung unrechtmäßig sein, sollten Sie Beschwerde beim Anbieter einlegen und eine Verbraucherschutzzentrale oder einen Anwalt um Rat bitten.
Stromanbieter hat gekündigt: Jetzt neuen Stromanbieter finden!
Ein Anbieterwechsel kann sich im Nachhinein für Sie lohnen. Zum Beispiel, weil Sie einen günstigeren Stromtarif finden, mit Ökostrom das Klima schonen oder weitere Vorteile wie Prämien oder Förderungen mitnehmen können. Wichtig ist, dass Sie Stromtarife und Vertragsbedingungen genau vergleichen.
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Zum TarifStromanbieter hat mir gekündigt: Häufig gestellte Fragen.
Was sind Gründe für die Kündigung seitens des Stromanbieters?
Manche Stromanbieter kündigen ihren Kunden, weil sie durch den starken Anstieg von Strompreisen an der Börse in finanzielle Schwierigkeiten bis hin zur Insolvenz kommen. Andere kündigen ihren Kunden, weil diese ihren Strom über einen längeren Zeitraum nicht bezahlt haben.
Was können Verbraucher bei Kündigung durch den Stromanbieter tun?
Kunden können sich an die Verbraucherschutzzentrale wenden und Beschwerde beim Stromlieferanten einlegen. Sie sollten sich auf jeden Fall den Zählerstand notieren und nach einem neuen, günstigen Stromanbieter umsehen.
Worauf ist bei der Kündigung durch den Stromanbieter zu achten?
Insbesondere sollten Sie prüfen, ob die Kündigung rechtmäßig war. Hat sich der Anbieter an die Vertragsbedingungen wie Kündigungsfrist und Vertragslaufzeit gehalten? Gibt es einen rechtmäßigen Grund für die Kündigung, z. B. ausbleibende Zahlungen des Kunden?
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Stand der Informationen: Januar 2024