Spannend entspannte Tage von Weihnachten bis Neujahr.
„Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.“ – Albert Einstein
„Zwischen den Jahren“ bezeichnet man die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr, also vom 27. bis zum 31. Dezember. Diese besonderen Tage sind von vielen Bräuchen und Traditionen geprägt und haben eine eigene, fast magische Bedeutung.
Für viele Menschen ist das eine Phase der Entschleunigung. Voller Reflexion und Vorbereitung auf das kommende Jahr. Eine kurze Pause bevor der Alltag wieder beginnt.
Um in den Tagen des Übergangs bewusst auf Nachhaltigkeit zu setzen, haben wir Anregungen gesammelt. Von alten Bräuchen bis zu neuen Ideen, die uns inspirieren, mit Besinnlichkeit, Glück und einem grüneren Fußabdruck ins neue Jahr zu starten.
Alte Bräuche – die Renaissance der Raunächte.
Mondkalender und Sonnenjahr.
Die Tage „zwischen den Jahren“ sind häufig mit den Raunächten verbunden, die traditionell vom 25. Dezember bis zum 6. Januar dauern. Je nach Region variiert der Zeitraum und die Zahl der Nächte schwankt zwischen drei und zwölf.
Ihr Ursprung geht vermutlich auf den germanischen Mondkalender zurück. Im Vergleich zum Sonnenjahr, das seit 1582 die Grundlage unseres gregorianischen Kalenders ist, zählt dieser nur 354 Tage. Die fehlenden elf Tage oder vielmehr zwölf Nächte galten als Tage, in denen Träume und Rituale Einblicke in das kommende Jahr geben sollten.
Heute erleben die Raunächte eine wahre Renaissance. Doch was steckt hinter dem alten Mythos und was können wir daraus in eine nachhaltige Welt übertragen?
Die klimafreundliche Essenz der Raunächte liegt in ihrer Schlichtheit, der regionalen Orientierung und dem Fokus auf immaterielle Werte – eine umweltbewusste Tradition, die modern interpretiert werden kann.
Im Licht der Nachhaltigkeit.
Alte Bräuche laden auch dazu ein, sich mit den natürlichen Rhythmen der Jahreszeiten zu verbinden und achtsam mit Ressourcen umzugehen. Früher waren die Wintertage besonders dunkel, da es keine Elektrizität gab. Diese Vorstellung kann dazu anregen, bewusster mit Licht umzugehen.
Schon kleine Maßnahmen, wie das Abschalten ungenutzter Lichter oder der Einsatz moderner LED-Lampen, helfen Energie zu sparen. Romantisch wird’s zu Hause im Kerzenschein. Neben den altbewährten Kerzen aus Bienenwachs sind vegane Modelle aus rein pflanzlichen Wachsen oder ökologischer Biomasse besonders umweltfreundlich.
Winterwunderland – Natur pur.
Waldabenteuer.
Dick eingepackt und die Thermosflasche im Rucksack, so geht’s gut versorgt ins Winterwunderland. Die Anfahrt mit Bus oder Bahn ist der erste Schritt für ein nachhaltiges Winterabenteuer.
Wer trifft als Erster beim Schneeballzielwurf oder baut den schönsten Schneemann? Die Natur bietet jetzt jede Menge Spaß an der frischen Luft.
Falls der Schnee ausbleibt, gibt es eine Menge anderer kreativer Möglichkeiten. Zum Beispiel kleine Naturkunstwerke mit gesammelten Zweigen, Steinen und Blättern im Wald legen. Das zaubert Spaziergängern ein Lächeln ins Gesicht und das Beste ist – alles wird vor Ort gelassen. Kein Müll, aber viel Kreativität.
Das „Waldtheater“ lädt dazu ein, mitten in der Natur eigene kleine Geschichten zu inszenieren. Ohne echte Bühne, dafür mit viel Vorstellungskraft sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Mit natürlichen Requisiten werden improvisierte Geschichten lebendig. Ein Riesenspaß für alle, die gerne mal in eine andere Rolle schlüpfen möchten.
Stunde der Wintervögel.
Der Natur ein Stück näher kommen kann man auch gemütlich von zu Hause aus. Ein Futterhäuschen oder Meisenknödel im Garten oder auf dem Balkon holt unsere Wildvögel direkt ans Fenster.
Der warme Logenplatz bietet beste Aussicht, denn beim Füttern der hungrigen Schnäbel gibt es viel Spannendes zu entdecken. Wer pickt zuerst und wer sichert sich die besten Plätze?
Wer den gefiederten Besuchern hilft, durch den Winter zu kommen, ist bestens für die Nabu-Aktion „Wintervögel zählen“ vorbereitet. Vom 10. bis 12. Januar 2025 können alle Beobachter mit wichtigen Daten zum Vogelschutz beitragen.
Spielend leicht – gute Stimmung zaubern.
Wer gewinnt?
Tobt draußen schlechtes Wetter, brauchen besonders Kinder Abwechslung und auch bei Erwachsenen kann anhaltendes Grau die Stimmung trüben. Da ist eine Spielerunde mit Familie und Freunden genau das Richtige. Spaß, Lachen und ein bisschen Wettkampf sorgen auf jeden Fall für eine Menge gute Laune.
Leihspielzeug, auch fürs Klima ein Gewinn.
Ein kurzer Blick hinter die Kulissen zeigt, wie riesig der Markt der Spielzeugindustrie ist. 2023 wurden laut der Prognose des Deutschen Verbands der Spielwarenindustrie e. V. allein in Deutschland rund 4,5 Milliarden Euro für Spielzeug ausgegeben.
Umgerechnet wären das seit Einführung des gregorianischen Kalenders (1582) fast 28.000 Euro jeden Tag. Weltweit bedeutet das eine enorme CO2-Belastung, die bei der Produktion von Spielwaren entsteht.
Eine tolle Alternative zum Kauf von Spielwaren ist das Tauschen im Bekanntenkreis oder einfach Spiele für eine gewisse Zeit zu mieten. Im Internet findet man eine gute Auswahl von Anbietern und in vielen Städten wird auch der Verleih vor Ort immer beliebter. Das erhält den Spielspaß, schont Ressourcen und ist ein Gewinn fürs Klima.
Glück – nicht nur zum anbeißen.
Glückskekse selbst backen.
Selbst gebackene Glückskekse sind eine wunderbare Möglichkeit, die eigene Kreativität auszuleben und gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun. Im Vergleich zu industriell gefertigten Varianten, die oft einzeln in Plastik verpackt und über lange Lieferketten transportiert werden, sind die selbst gemachten Glücksboten eine bewusst nachhaltigere Wahl.
Die kleinen Botschaften, die in die Kekse gesteckt werden, selbst zu schreiben macht Spaß und verleiht jedem Glückskeks eine ganz persönliche Note. Ideal als besonderes Geschenk zum Beispiel auf dem Silvestertisch. Im Internet findet man viele Rezepte und einfache Anleitungen für ein gelungenes Backerlebnis.
Blauer Engel.
Beim Beschriften der Zettelchen sollte darauf geachtet werden schadstofffreie Stifte zu verwenden. Produkte mit dem „Blauer Engel-Umweltzeichen“ sind eine gute Wahl, denn sie werden auf besonders umweltfreundliche und gesundheitlich unbedenkliche Materialien geprüft.
Über das Jahr hinaus „wachsen“.
Ein rituelles Überbleibsel aus früherer Zeit war das beliebte Bleigießen. Da das Schmelzen von Blei giftige Dämpfe freisetzt, ist der Verkauf der stark bleihaltigen Gieß-Sets seit 2018 in der Europäischen Union verboten.
Als gesundheitlich unbedenkliche Alternative hat sich das Wachsgießen in unserer geliebten Silvesterkultur etabliert. Besonders nachhaltig wird es, indem man die Zeit zwischen den Jahren nutzt und die kleinen Gießstücke aus Kerzenresten selbst herstellt.
Vorfreudig gespannt wird dann in der Silvesternacht auf die entstandene Form geblickt, die das eben noch flüssige Wachs im kalten Nass hinterlassen hat. Die symbolische Figur gemeinsam deuten und mit einem Augenzwinkern über die Zukunft philosophieren macht das Warten auf Mitternacht kurzweilig und auch ein bisschen magisch.
Veganuary.
Mit Gemüse fast 15.000 Mal um die Erde.
Wer sich schon einmal mit veganer Ernährung beschäftigen wollte, hat zu Jahresbeginn die ideale Gelegenheit dazu. Ab dem 1. Januar nehmen weltweit zahlreiche Menschen am sogenannten Veganuary teil. Aus gesundheitlichen, ethischen oder umweltbewussten Gründen wird im Januar nur rein pflanzlich geschlemmt.
Die positiven Effekte des Veganuary sind beeindruckend. Allein im Jahr 2021 konnten laut einer Studie der Harvard University weltweit rund 100.000 Tonnen CO2-Äquivalent eingespart werden. Das entspricht beinahe 15.000 Autofahrten rund um die Erde. Zudem wurden etwa 6 Millionen Liter Wasser eingespart.
Nach den meist füllenden Feiertagen bietet sich die ruhige Zeit zwischen den Jahren perfekt an, um sich mit der veganen Küche auseinanderzusetzen. Warum nicht einmal neue Rezepte ausprobieren oder ein eigenes Silvestermenu selbst kreieren, mit dem Sie Ihre Liebsten überraschen?
Silvester mal anders.
Auf ein faires 2025.
Wenn der Himmel um Mitternacht in bunten Farben erstrahlt und die Glocken klingen, dann ist Silvester. Doch jedes Feuerwerk verschreckt die Tiere durch den Lärm, belastet die Umwelt mit Müll und die Feinstaubbelastung ist laut Umweltbundesamt gerade am Neujahrstag besonders hoch.
Silvester ohne Feuerwerk? Das ist auf jeden Fall eine Überlegung wert. Mit Feuerschalen, Schwedenfeuer oder Fackeln wird auch ohne pyrotechnische Effekte eine festliche Stimmung geschaffen. Gut beaufsichtigt haben Kinder besonders viel Spaß an selbst gebastelten Fackeln aus Tannenzapfen oder Klopapierrollen.
Für alle, die gar nicht aufs Feuerwerk verzichten möchten, ist der Besuch eines öffentlichen Feuerwerks eine klimafreundlichere Alternative zum Böllern vor der eigenen Haustür. Einige Städte planen außerdem Lasershows. Diese versprechen beeindruckende visuelle Effekte ohne Feinstaubbelastung.
Neujahrsputz.
Mit frischem Schwung ins neue Jahr.
Der Neujahrsputz ist eine weit verbreitete Tradition, um das neue Jahr frisch und aufgeräumt willkommen zu heißen. Typischerweise findet er zwischen den Jahren oder am Jahresanfang statt und lässt sich wunderbar nachhaltig gestalten.
Die Verwendung von biologisch abbaubaren Reinigungsmitteln ohne chemische Zusätze sorgt für eine umweltschonendere Reinigung. Und der Einsatz von Nachfüllpacks und Nachfüllstationen zur Reduzierung des Verpackungsmülls ist ganz im Sinne des Klimas.
Eine Playlist aus Lieblingssongs und kleine Herausforderungen wie „Welches Team lässt die Fenster am streifenfreiesten glänzen?“ oder „Wer befreit die meisten Staubflocken?“ machen den Putzmarathon zum unterhaltsamen Projekt und einem frischen Start ins neue Jahr für alle.